„Männer investieren – Frauen sparen!“

Nur ein dummer Machospruch? Frauen verstehen heutzutage von Geldanlagen doch mindestens genauso viel wie Männer, oder? Leider sieht die Realität anders aus. Viele Frauen interessieren sich noch nicht dafür, ihr Geld selbstständig an der Börse zu investieren. Die Unternehmensberatung J. P. Morgan legte 2017 eine Studie zur persönlichen Vermögensverwaltung von Männern und Frauen vor. Hier ein paar bemerkenswerte Antworten:

 „Würden Sie eine Geldanlage mit deutlichen Wertschwankungen, aber mit einer Gewinnerwartung von 4 bis 5 %, akzeptieren“? Bei den befragten Männern würden 16 Prozent akzeptieren, bei den Frauen knapp 8 Prozent.

„Sicherheit und tägliche Verfügbarkeit des angelegten Geldes sind für mich wichtiger als hohe Rendite“. Bei den Männern stimmen 45 Prozent, bei den Frauen 54 Prozent zu.

„Haben sie Wertpapiere?“ 12 Prozent der Frauen und 23 Prozent der Männer besitzen Wertpapiere. Bei Fonds sieht es ähnlich aus: 9 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer investieren in einen Aktienmix.

Die Banken freut es: viele Frauen sind in Geldsachen konservativ.

Festgeldkonto, Sparbuch und „Matratze“ sind für viele Frauen die beliebtesten Anlageformen. Genau besehen sind das gar keine Geldanlagen, sondern Geldaufbewahrungsmethoden mit Wertschrumpfungsgarantie. Banken und Sparkassen freuen sich über solche Kundinnen, die kein großes Interesse an fairen Finanzprodukten und alternativen Anlageformen zeigen. Solche Frauen machen am wenigsten Arbeit und ihr brav abgeliefertes Spargeld bringt die besten Renditen – für die Banken.

Du hast bis hierher gelesen? Dann gehörst Du zur Minderheit der Frauen, die (endlich) einen Mehrwert für und durch ihr Geld erzeugen wollen. Furcht vor Fehlentscheidungen, Wissenslücken und Informationsfluten halten Dich nicht davon ab, genauer hinzuschauen und nach neuen Wegen zu suchen. Und damit folgst Du – bewusst oder unbewusst – dem Ratschlag des US-amerikanischen Millionärs John D. Rockefeller:
„Es ist besser, einen Tag im Monat über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat dafür zu arbeiten.“

Bei grünen Geldanlagen liegen Frauen vorne

Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit führt für die Normalverdienerin über eine persönlich zugeschnittene Anlagestrategie. Und dabei wird er deutlich: der kleine Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Anleger*innen und deren Strategien.

In der Forsa-Umfrage zum Anlageverhalten der Deutschen hieß eine Frage: „Wie wichtig ist die Berücksichtigung von Umwelt- und Klimaschutz bei der Geldanlage?“. Für 47 % der befragten Frauen ist dies der wichtigste Aspekt bei einer nachhaltigen Anlage. Nur 41 % der Männer halten das für wichtig. Damit ist klar, dass die Eingangsbehauptung dieses Beitrags nicht stimmt. Richtig ist: Männer investieren – Frauen investieren anders …

Nachhaltigkeit – ein Prinzip, das zuerst in der Wald- und Forstwirtschaft angewendet wurde: Es wird nur soviel Holzmasse entfernt, wie permanent nachwächst. Damit wird die Substanz des Waldes erhalten.

Bei Geldanlagen ist das Wort „Nachhaltigkeit“ mehrdeutig. Gemeint sind Geldanlagen,

  • die nicht in „alte“ Technologien investieren. Beispielsweise Atomkraft, Chlorchemie und Verbrennungstechnologien, aber auch Rüstungsgüter.

 

  • die soziale und ethische Grundsätze als Bedingung formulieren. Beispielsweise faire Bezahlung, fairer Handel, keine Kinderarbeit, gesunde Arbeitsbedingungen, keine Tierversuche.

 

  • die ökologische Bedingungen an die Investition knüpfen. Beispielsweise Produktion mit erneuerbaren Energien und unter Verwendung von Naturmaterialien, Produkte sind langlebig und recyclingfähig.

 

  • … über die laufend transparent und ehrlich an die Investorinnen berichtet wird.
    Nachhaltige Investments – Längst keine Nischenprodukte mehr

Noch vor einigen Jahren hast Du mitleidige Blicke und herablassende Bemerkungen („Öko-Spinnerin“) geerntet, wenn Du nach nachhaltigen Finanzprodukten fragtest. Heute gibt es Kreditinstitute in Deutschland, deren gesamte Firmenphilosophien nachhaltig ausgerichtet sind. Unternehmen wie EthikBank, Umweltbank, OikoCredit, GLS Bank zielen mit Ihren Angeboten auf jede:n, der:die Interesse an Nachhaltigkeit hat.

Du brauchst nur eine Beruhigungspille gegen das schlechte Geldgewissen? Dann lasse Dir von einem etablierten Geldhaus einen der vielen Öko-Fonds verkaufen. Die Bank verdient eine gute Provision, Du kannst besser schlafen. Doch frage diese Bank besser nicht, was mit Deinem Geld (Giro- oder Tagesgeldkonto) außerhalb des Öko-Fonds so veranstaltet wird.

Die ernsthafte Entscheidung für nachhaltige Geldanlagen beginnt damit, dass du dich mit deinen eigenen Werten auseinandersetzt.

Was ist dir wichtig? Willst du mit Einzelaktien gezielt in Unternehmen investieren, die z.B. die Elektromobilität umsetzen? Und ist dir auch eine „richtige“ Bank wichtig – sprich du willst nur einem Unternehmen, das die Nachhaltigkeit ganzheitlich umgesetzt hat, Dein Geld anvertrauen? Dabei nicht vergessen: Auch eine ethische orientierte Bank ist ein Wirtschaftsunternehmen, das Gewinne machen muss. Und das Management einer grünen Bank ist nicht gescheiter oder fehlerunanfälliger, nur weil es grün ist.

Da es noch keine rechtsverbindliche Definition für nachhaltige Finanzprodukte gibt, musst Du als Anlegerin genau hinschauen.

Auch Ethikbanken haben schon sogenannte Öko-Fonds an Ihre Kundinnen verkauft, die sich als Mogelpackungen herausstellten. Mehr als die Hälfte der in Deutschland angebotenen nachhaltigen Fonds arbeiten nach dem Best-in-class-Prinzip. Das bedeutet, diese Fonds nehmen Unternehmen auf, die im Vergleich der jeweiligen Branche die höchsten ethischen oder ökologischen Standards einhalten. Extremfall: Ein Unternehmen, das mit 100 % grünem Strom Waffen herstellt, könnte in einen Öko-Fonds aufgenommen werden.

Um sich davor zu schützen, in falscher Weise nachhaltig zu investieren, musst Du Dich schlaumachen und mehrere Informationsquellen vergleichen. In Deutschland gibt der RNE (Rat für Nachhaltige Entwicklung mit Mandat der Bundesregierung) ständig einen Nachhaltigkeitskodex heraus. In der frei zugänglichen Datenbank können die Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen eingesehen und verglichen werden.

Selbst ist die Frau – finanzielle Unabhängigkeit ohne Banken?

Du hast Zeit und Lust Dich intensiv um Deine nachhaltige Geldanlage zu kümmern? Dann kannst Du die Sache selbst in die Hand nehmen. Und eine Bank brauchst Du nur für dein Depot (das du in den meisten Fällen über deine (Online-)Bank freischalten kannst).

 

► Kauf von Aktien nachhaltiger Unternehmen

Wenn Dich das Nachhaltigkeitskonzept eines (börsennotierten) Unternehmens überzeugt, kannst Du über viele Internethandelsplattformen Aktien erwerben. Deine Investition und die erhoffte Rendite sind damit an Erfolg oder Misserfolg der Firma geknüpft.
● Risikoindex: hoch
● Renditeerwartungen: hoch

 

►Kauf von nachhaltigen ETF

Börsengehandelte Fonds (exchange-traded fund = ETF) kannst Du ebenfalls direkt beim Herausgeber kaufen. Mehrere Anbieter im Netz verkaufen und verwalten nachhaltige Fonds. Da der Fonds eine Sammlung von Aktien mehrere Unternehmen darstellt, minimiert sich das Risiko. Allerdings sind auch die Renditechancen geringer als bei den Einzelaktien. Nachhaltige ETFs kannst du bei www.justETF.de oder www.extraetf.de recherchieren.
● Risikoindex: mittelmäßig
● Renditeerwartungen: mittelmäßig

 

►Crowdfunding in nachhaltige Ideen

Der Nachteil von Aktien oder Fonds: Du kannst Dich nur an Unternehmen beteiligen, die schon etabliert und börsennotiert sind. Kleine Start-up-Firmen mit nachhaltigen Geschäftsideen hätten keine Chancen. Hier setzt nachhaltiges Crowdfunding ein. Die bekanntesten deutschsprachigen Plattformen: Ecocrowd und Greenrocket. Hier finden sich bereits Beteiligungsangebote in niedrigem dreistelligen Bereich.
● Risikoindex: höher
● Renditeerwartungen: hoch

 

►Nachhaltig anlegen in Kryptowährungen

Virtuelle Währungen sind das zukünftige Internetgeld. Allerdings hatten Bitcoin & Co. In der Vergangenheit keine sehr gute Ökobilanz. Doch das hat sich geändert. Viele Erzeuger von Kryptowährungen sind auf 100 % erneuerbare Energien umgestiegen. Neue Ideen auch hier: Der SolarCoin beispielsweise richtet sich speziell an Anleger im Bereich der Solarenergie. Der GenerCoin ist als virtuelles Zahlungsmittel für Biobrennstoffe entstanden.
● Risikoindex: hoch
● Renditeerwartungen: sehr hoch

 

►Nachhaltige Sachwerte kaufen

Wenn Dir all der Bankenkram gegen den Strich geht, gibt es eine ganz unmittelbare, sinnliche Form der nachhaltigen Geldanlage. Kaufe nachhaltig hergestellte Produkte. Eine mit nachhaltig gefördertem Gold und Diamanten hergestelltes Design-Armband. Ein mit Ökofarben von einer aufstrebenden Künstlerin gemaltes Gemälde. Nachhaltig hergestellte hochwertige Alkoholika. Es gibt eine Menge Möglichkeiten, Dein Geld in Sachwerte zu investieren. Selbstverständlich musst Du Dich auch hier ausführlich informieren. Ein Gespür entwickeln, welche schönen Dinge sich früher oder später mit Gewinn verkaufen lassen.
● Risikoindex: höher
● Renditeerwartungen: sehr hoch

 

Niemand nimmt Dir die Verantwortung ab

Nur Du selbst kannst Dir Deine finanzielle Unabhängigkeit schaffen. Und wenn Du dabei nachhaltig investieren willst, braucht das Vorhaben Deine volle Aufmerksamkeit und Achtsamkeit.

Nachhaltige Geldanlagen erzielen übrigens häufig die gleichen Renditen wie konventionelle Geldanlagen. Bei den nachhaltigen Investitionen hast du zusätzlich das gute Gefühl, dass Dein Geld Umwelt und Gesellschaft nutzt. Wie du einen ETF auswählst, der zu deinen Werten passt, kannst du hier nachlesen.

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Du erfährst:

  • wie du dein Geld selbstständig an der Börse in nachhaltige ETFs investieren kannst,
  • was ETFs eigentlich sind,
  • wie deine Werte dir helfen können, dein Geld so zu investieren, wie es zu dir passt,
  • wie du die für dich richtigen nachhaltigen ETFs suchst und findest.
  • wie du mit ETFs deine finanzielle Unabhängigkeit und deine Altersvorsorge starten kannst.

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